Ein Lindenbaum vor unsrem Haus,
Ein Freund seit langen Zeiten.
Er breitet weite die Arme aus
Kann niemals vorwärts schreiten.
So steht er da, seit Jahren schon
Trotzt Sonne Sturm und Regen
Beweinte manche Narbe auch,
Die ihm der Mensch gegeben.
Und dennoch reckt er schützend sich
Vor Tier und Mensch und Garten.
Lädt alle ein ob groß ob klein
In seinem Schutz zu rasten
Illustre Gäste stellen sich
Zur Rast oft bei ihm ein
Hier kann von Tageslast
Sich jeder ganz befreien
In seinem Schatten saß ich oft,
Versunken in Gedanken.
Er Sprach zu mir ohne ein Wort
Wie soll ich Ihm nur danken.
Er war dabei, beim ersten Kuss,
Vorm Gartentor am Hause.
Das erste Kind, der erste Streit
Die Feste hier im Hause.
Auch manche Menschen sah er gehen.
Aufrecht und auch auf Baren.
Es waren leider meistens die,
Die uns die liebsten waren.
Genießt das Leben, raunt er uns zu.
Fahrt in das Weit der Welten.
Ich bleibe hier, träum von der Welt.
Ich kann Euch nicht begleiten.
08.2007/J.K.